Am Wochenende stand für mich eine gewaltige Herausforderung an. Es ging nach Jelenia Gora in Polen. Die Strecke ist international für ihre technisch extrem anspruchsvollen Abschnitte bekannt. Vor 2 Jahren fuhr ich an diesem Ort ein Marathonrennen und hatte Zeit, mir zu Fuß einen Überblick von der Strecke zu machen. Zu dem damaligen Zeitpunkt war es für mich unmöglich. Manche Stellen sind so steil, dass das Laufen nicht mehr möglich ist und man klettern muss. Die Strecke verläuft über viele steile Felsen und Wurzelpassagen. Das Streckentraining lief vorerst perfekt und ich meisterte alle A-Linien. Als ich auf die letzte Runde für meine Vorbelastung ging, passierte es. An der steilsten Stelle verlor ich auf dem sandigen Boden die Kontrolle und stürzte aus hoher Geschwindigkeit. Nach ein paar Minuten konnte ich feststellen, dass bis auf viele Schürfwunden zum Glück nichts passiert ist. Allerdings war der Schock enorm. Am nächsten Tag ging es dann mit einem sehr mulmigen Gefühl an den Start. Bereits in der Startloop gab es mehrere Stürzte, wo ich es schaffte, mich fernzuhalten. Ich machte viele Plätze gut und ordnete mich im Mittelfeld ein. Die Abfahrten fielen mir sehr schwer und ich fuhr für meine Verhältnisse viel zu verhalten. Ich machte viele Fahrfehler und verlor Sekunde um Sekunde. Letztendlich fuhr ich einen eher enttäuschenden 24. Platz ein. Leider gehören auch solche Rennen dazu. Ich muss lernen, mit den technisch anspruchsvollen Strecken umzugehen und trotz stressiger Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.
